Die Kumquat, auch Zwergorange genannt, gehört zur Gattung der sogenannten Fortunella und ist als Rautengewächs mit den Zitruspflanzen verwandt.
Dieses exotisch klingende Obst, welches immer noch nicht in allen Supermärkten zu finden ist, wird komplett mit Schale und Kernen gegessen und erinnert vom Geschmack her durchaus entfernt an die Orange.
Im Handel sind die kleinen Früchte nicht gerade für einen Schnäppchenpreis zu haben, und da diese mit Schale verspeist werden, empfiehlt sich durchaus der Gang in den Bioladen, um sicherzugehen, dass hier keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln anhaften.
Herkunft und Anbau der Kumquat
Ursprünglich stammt die Kumquat aus China (ähnlich wie die Apfelsine). Ihr Name allerdings stammt, unseren Recherchen zufolge, aus dem Mandarin und bedeutete dort früher „Mandarine“ oder „Orange“. Später stand der Begriff allerdings für „Gold“.
Der Botaniker Robert Fortunes brachte die Kumquat im 19. Jahrhundert aus China mit nach England, von wo aus sie dann im Laufe der Jahre Europa eroberte. Auf ihn geht auch der Name ihrer Gattung „Fortunella“ zurück.
Heute erstrecken sich Anbaugebiete vor allem in Afrika und Amerika, aber auch in den wärmsten Ländern Südeuropas.
Die größten Plantagen sind hier vor allem in Südfrankreich zu finden.
Der Kumquatbaum und seine Merkmale und Eigenschaften
Der Kumquatbaum, der in seiner warmen Heimat zwischen 2,5 Meter und 4,5 Meter hoch wird, trägt immergrüne Blätter und kann bei kleiner Wuchshöhe auch eher an einen Strauch erinnern.
Er trägt kleine Dornen, ist dicht verzweigt und kann im kommerziellen Anbau viele hundert bis mehrere Tausend Kumquatfrüchte pro Jahr hervorbringen.
Auch in unseren Breiten ist es möglich, einen veredelten Kumquatbaum selbst zu pflegen und ein paar Früchte zu ernten.
Doch braucht der Baum besondere Pflege, da er eigentlich für ein Leben in unserer Klimazone nicht gewachsen ist. Da er nicht winterhart ist und sehr frostempfindlich, muss er unter speziellen Bedingungen Überwintern, um auch in der kommenden Saison reichlich Blüten und Früchte tragen zu können.
Die Kumquats – kleine Früchte für eine vielseitige Verwendung
Wie ihr Name „Zwergorange“ bereits vermuten lässt, ähnelt die Kumquat mit ihrer goldgelben bis dunkel orangefarbenen Schale tatsächlich an eine Orange im Kleinformat. Allerdings ist die Kumquat eher birnenförmig und mit ihren 5 cm nur pflaumengroß.
Die kleinen Früchte wiegen jeweils nur 12 bis 15 Gramm und ihr Fruchtfleisch ist in 5 bis 6 Segmente unterteilt.
Die Kumquat hat relativ große, dafür nicht viele Kerne, die, genau wie die Schale, mitgegessen werden. Während die Schale eher herbsüßlich schmeckt, hat das Fruchtfleisch einen sauren Geschmack mit leicht bitterer Note. So schmeckt die Kumquat in ihrer Gesamtkomposition etwas bitterer als die normale Orange.
Die verschiedenen Arten und Sorten der Kumquat
Doch so klein die Kumquat ist, gibt es auch in ihrer Familie verschiedene Arten und Sorten, die es beim Kauf von Früchten oder einem Kumquatbaum zu unterscheiden gilt.
Unsere handelsübliche, ovale Kumquat wird korrekterweise als Fortunella margarita bezeichnet und ist die am häufigsten im Supermarkt zu findende Art. Daneben gibt es jedoch auch eine Kumquat, die richtig rund, aber genauso groß, bzw. klein ist. Diese wird als Fortunella japonica bezeichnet.
Kaum zu glauben, aber es geht tatsächlich noch kleiner. Mit der sogenannten Mini- oder auch Hongkong-Kumquat, die wissenschaftlich als Fortunella hindsii betitelt wird, kommt die wohl kleinste Zitrusfrucht in die Regale ausgewählter Fachgeschäfte.
Auch die Kumquat wurde nach ihrer Entdeckung und Verbreitung munter mit anderen bekannten Früchten gekreuzt, um das Beste aus zwei bewährten Obstsorten zu einer Neuen entstehen zu lassen. So kam es auch, dass aus der Kumquat und der Mandarine die Calamondin entstand. Diese ist im Übrigen auch die einzige Zitrusfrucht, die als Zimmerpflanze gehalten werden kann, ein guter Tipp für alle, die weder Balkon noch Garten haben und sich trotzdem einen Hauch tropischen Flairs nach Hause holen möchten.
Doch damit nicht genug, auch die Limette wurde mit der Kumquat gekreuzt. Diese Verbindung brachte die nicht ganz so geläufige Limequat hervor und auch von der Kucle, eine Hybride aus Kumquat und Clementine, haben wahrscheinlich die Wenigsten schon einmal etwas gehört.
Was macht die Kumquat so beliebt?
Durch die sehr überschaubare Größe der Kumquat, eignet sie sich optimal zum Naschen und da sie mitsamt ihrer Kerne und Schale gegessen wird, verspricht der Genuss auch saubere Hände und kein Kleckern und Matschen. Für die Kinder als gesundes Frühstück in der Brotdose oder als kleiner Snack für zwischendurch im Büro – angenehme Portionen perfekt für unterwegs.
Weiterhin ist sie wie alle Zitrusfrüchte sehr gesund und schmackhaft und kann in der Küche vielseitig eingesetzt werden. Richtig zubereitet kann sie kalt oder warm, zu Herzhaftem oder Süßem, zu Kinderdesserts oder auch in Alkohol genossen werden. Überall dort, wo wie Orange gern gegessen wird, kann man auch auf die Kumquat zurückgreifen.
Auch bleiben sie, frisch gekauft und gut gekühlt, bis zu vier Wochen haltbar und können darüber hinaus bis zu mehrere Monate eingefroren werden. So bleibt man flexibel und hat unter Umständen nicht nur einen Vitaminkick im Winter, sondern auch einen lecker erfrischenden Eisgenuss in der warmen Jahreszeit. Wir wünschen euch einen guten Appetit!
Hier noch ein spannendes Video zu Kumquat auf Youtube.
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