Meyer-Zitronen (Citrus Meyeri) gehören zur Familie der Zitrusfrüchte und sind eine Kreuzung zwischen einer normalen Zitrone und einer Mandarine oder Orange.Die Frucht ist tiefgelb bis orange gefärbt sowie kleiner und runder als eine herkömmliche Zitrone.
Ihre zarte duftende Schale ist glatter, ungewöhnlich weich und dünn. Aufgeschnitten wird der Unterschied der Meyerzitrone umso mehr verdeutlicht: weniger Mark, dunkleres und enorm saftiges Fruchtfleisch, welches sich perfekt für das Pressen von Zitronensaft mit einer Zitruspresse eignet und das einen intensiven blumigen und zugleich herben Kräuterduft versprüht.
Die Zitronenbäume Citrus Meyeri wachsen kompakt und erreichen eine maximale Höhe von drei bis vier Metern. Ihre glatten dunkelgrünen Blätter sind kleiner, währenddessen die weißen wohlriechenden Blüten größer sind. Die Bäume blühen das ganze Jahr hindurch und gedeihen gut als Zierpflanze in Töpfen.
Welche Inhaltstoffe bietet die Meyer-Zitrone?
Wie die normale Zitrone ist die Meyerzitrone eine ausgezeichnete Quelle für das Vitamin C. Ihr saftiges feinsäuerliches Fruchtfleisch liefert etwa 50 % des wertvollen Vitamins, das wir pro Tag benötigen. Es stärkt das Immunsystem und trägt dazu bei, Erkältungs- und Grippesymptome zu bekämpfen.
Meyerzitronen enthalten Kalzium, das für Herz, Nerven und Muskeln wichtig ist sowie Kalium, Magnesium, Folsäuren, Betakarotin und Vitamin B 6. Die weiche essbare Schale ist reich an Ballaststoffen, die Verstopfungen lindern.
Die Kerne der Meyer-Zitronen enthalten Limonin. Es ist eine Verbindung, die den Krankheitsverlauf von Darmkrebs verzögert und eine angebliche hemmende Wirkung auf die Retroviren ausüben kann, die mit AIDS und Leukämie infizieren.
Woher kommen Meyerzitronen?
Meyerzitronen stammen ursprünglich aus China. 1908 entdeckte Frank Nicholas Meyer in der Nähe von Peking die exotische Frucht. Er befand sich im Auftrag des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums auf einer Erkundungsreise in China und führte die Pflanze in Kalifornien ein.
In den nächsten 40 Jahren wuchs sie dort als Zierpflanze, bis sich der Virus „Citrus Tristeza“ verbreitete, sodass der größte Teil der Zitrusbäume vernichtet wurde. Glücklicherweise waren ein paar Zitronenbäume nicht von dem Virus befallen, sodass eine kleine Selektionszucht zur Kultivierung bereitstand. Das Ergebnis ist die verbesserte Meyer-Zitrone, die unter dem Namen „Citrus Meyeri improved“ bekannt ist und bis heute angebaut wird.
In den 1990er Jahren löste die Meyerzitrone einen regelrechten Hype in den USA aus, nachdem sie durch eine Fernsehköchin populär wurde. In den folgenden Jahren haben sich andere Köche angeschlossen, hier ein Beispielvideo mit dem Michelin-Starkoch Josiah Citrin.
Geschmack und Aroma der Citrus Meyeri
Das gelbe bis orangefarbene Fruchtfleisch der Meyer-Zitrone ist außergewöhnlich saftig und hat einen leichten säuerlichen Geschmack, der bedeutend milder ist als bei handelsüblichen Zitronen. Durch ihr einzigartiges mildes Aroma ist die Zitrone insbesondere bei Spitzenköchen beliebt.
Der erstaunlichste Teil der Frucht ist die weiche Schale, die süßer als das Fruchtfleisch ist. Sie hat einen blumigen Geschmack mit einem Hauch von Honig und Thymian, sodass sie hervorragend zum Verzehr geeignet ist. In geriebener Form oder in dünnen Scheiben geschnitten peppt die Schale viele Speisen auf.
Vorteile und Nachteile
Die klaren Vorteile der Meyer-Zitrone sind das außerordentlich milde süße Aroma, der enorme Gehalt an Saft und die weiche Schale, die ausgezeichnet schmeckt. Die wunderschöne blühende Pflanze eignet sich gut als Zierpflanze im Haus oder Garten.
Die Nachteile der Zitrusfrucht sind, dass ihre Transportfähigkeit und Lagerung aufgrund der dünnen weichen Schale eingeschränkt ist. Die Früchte sind selten verfügbar, weil sie überwiegend in Kalifornien angebaut werden. Bei uns sind Meyerzitronen in Bioläden oder Feinkostläden zu erstehen und stammen aus der Türkei.