Bierschinken in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft haben viele Frauen mitunter einen regelrechten Heißhunger auf Herzhaftes. Fleisch und Wurst führen dabei die Favoritenliste an. Angesichts der vielen schmackhaften Wurstspezialitäten ist die Versuchung groß … besonders der leckere Bierschinken ist einfach zum Reinbeißen! Aber dürfen Schwangere Bierschinken essen?

Die Frage ist berechtigt, denn einige Wurst- und Fleischsorten sind während der Schwangerschaft in der Tat mit Vorsicht zu genießen. Ausschlaggebend ist der Herstellungsprozess.

Bei rohen Sorten wie Mettwurst oder bei Pökelfleischerzeugnissen wie Parmaschinken, besteht die Gefahr einer Infektion mit Listerien oder Toxoplasmen. Anders verhält es sich bei Wursterzeugnissen, die unter Erhitzung hergestellt wurden.

Bei dieser Brühwurst, zu der auch der Bierschinken gehört, besteht keine Gefahr für Schwangere. Wenn Sie einige Hinweise beachten, können Sie bedenkenlos in ein herzhaftes Wurstbrot mit Bierschinken beißen.

Bierschinken ist auch in der Schwangerschaft eine Brühwurst mit Tradition

Der Bierschinken, je nach Region auch als Bierwurst oder wie in Österreich und der Schweiz als Krakauer bezeichnet, zählt zu den traditionellen Brühwurstarten. Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, wird für die Herstellung kein Bier verwendet.

Der klassische Bierschinken besteht aus Schweinefleisch, Speck, Gewürzen und Wasser, die zu einer Grundmasse verarbeitet werden. Für die charakteristischen Einlagenstücke werden in der Regel Kochschinken, mitunter auch Rinder- oder Geflügelfleisch verwendet.

Diese Stücke werden in Nitritpökelsalz und ausgewählten Gewürzen eingelegt und anschließend dem Brät beigemengt. Diese Masse wird dann in einen Kunstdarm gefüllt und gebrüht. Vorhandene Listerien oder Toxoplasmen werden durch die Hitze abgetötet.

Was Schwangere vor dem Kauf von Bierschinken beachten sollten

Fleisch- und Wurstwaren zählen aufgrund ihres Wasser- und Fettgehaltes zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Auch wenn Listerien durch den Brühvorgang abgetötet werden, können sie sich schnell wieder ansiedeln.

Diese Gefahr besteht insbesondere bei vakuumverpackten Wurstwaren. Wenn bei der Herstellung Hygienefehler gemacht wurden, finden Listerien in dem feuchten Milieu einen idealen Nährboden.

Da Listerien Zeit für die Vermehrung benötigen, sollten Sie nur die Produkte in Ihren Einkaufskorb legen, die noch eine relativ lange Mindesthaltbarkeitsfrist aufweisen. Den vakuumverpackten Bierschinken sollten Sie zeitnah binnen 4-5 Tagen öffnen und innerhalb von 2-3 Tagen aufbrauchen.

Das gleiche gilt für frisch aufgeschnittene Wurst vom Metzger. Da auch bei Frisch-Produkten Listerien übertragen werden können, sollten Sie nur kleine Mengen kaufen und spätestens am 3. Tag verzehren. So sind Sie und Ihr Baby immer auf der sicheren Seite und können eine herzhafte Brotzeit genießen.

Bierschinken mit Geflügel und Meersalz in der Schwangerschaft

Wenn Sie bei der Zutat „Nitritpökelsalz“ (E 250) aufhorchen, dann nicht ganz zu unrecht. Das Natriumnitrit wird von vielen Ernährungswissenschaftlern kritisch betrachtet.

Es dient der Konservierung und sorgt für den Erhalt der roten Fleischfarbe. Das Natriumnitrit befindet sich in 90% aller Fleischerzeugnisse. Dank der modernen Kühlketten wird dieses Pökelsalz zwar geringer dosiert als zu Großmutters Zeiten, dennoch können sich bei großer Hitzeeinwirkung Karzinogene Stoffe bilden.

Wenn Sie den Bierschinken weiterverarbeiten, dann achten Sie darauf, diesen nicht über 100 Grad zu erhitzen. Starkes Anbraten oder Grillen kann Ihnen und Ihrem Baby bei langfristigem Konsum womöglich schaden.

Diese Vorsichtsmaßnahme gilt auch für Kleinkinder bis zu einem Alter von drei Jahren.

Wenn Sie das Pökelsalz ganz meiden möchten, müssen Sie dennoch nicht auf Bierschinken verzichten – dafür schmeckt`s einfach zu gut! Darüber hinaus ist der Bierschinken mit ca. 14% Eiweiß pro 100 Gramm ein schmackhafter Proteinlieferant.

Der Handel hat viele Produkte in Bio-Qualität im Angebot. So werden heute Bierschinken auf Geflügelbasis hergestellt, die anstelle von Pökelsalz Meersalz verwenden. Diese alternativen Wurstsorten sind in der Regel auch frei von Gluten und künstlichen Farbstoffen.

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