Als Knabberei sind sie allseits beliebt und obendrein auch noch gesund: Pistazien. Doch wie verhält es sich während der Schwangerschaft? Dürfen Pistazien bedenkenlos verzehrt werden oder gibt es besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten?
Pistazien sind in der Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich
Durch ihren hohen Anteil an Folsäure und anderen Vitaminen eignen sich Pistazien vortrefflich für eine ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft und Stillzeit.
Die gesundheitlichen Vorzüge von Pistazien sind gerade während der Schwangerschaft von Vorteil. Es gibt keinerlei vernünftige Gründe, um in der Schwangerschaft auf den Verzehr von Pistazien zu verzichten – ganz im Gegenteil!
Pistazien bei Schwangerschaftsdiabetes
Das Ergebnis einer Studie der „Academy of Nutrition and Dietetics“ in Chicago, bei der schwangeren Frauen, die unter Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes mellitus – GDM) litten, regelmäßig Pistazien verabreicht wurden, ist erstaunlich.
Der Blutzuckerspiegel sank nach dem Verzehr von Pistazien auf das Basisniveau ab. Die Wirkung auf den Insulinspiegel war noch deutlicher.
Erhöhte Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft wirken sich nicht nur auf die Gesundheit der Mutter aus, sondern erhöhen gleichzeitig das Risiko des Ungeborenen, an Diabetes zu erkranken.
Das Ergebnis dieser Studie zeigt deutlich, dass Pistazien eine sinnvolle Ergänzung der Ernährung während der Schwangerschaft darstellen, um ein gesundes Niveau des Blutzuckerspiegels aufrechtzuerhalten.
Dennoch sollte die Ernährung insbesondere bei Schwangeren mit Diabetes unbedingt jeweils mit dem Frauenarzt besprochen werden.
Wissenswertes über Pistazien
Der Pistazienbaum (Pistacia vera) zählt zur Familie der Sumachgewächse. Pistazien gehören nicht zu den Nüssen, sondern zu den Steinfrüchten.
Sie galten in der Antike als Speise der Könige und besaßen in alter Zeit den Ruf, Heilkräfte für Zähne und Leber zu besitzen. Überdies wurden sie als Färbemittel benutzt.
Pistazien zählen zu den ältesten Kulturpflanzen und waren ursprünglich im Nahen Osten beheimatet.
Das heute weltweit größte Anbaugebiet liegt im Südosten des Iran. Der zweitgrößte Produzent ist Kalifornien, gefolgt von China, der Türkei und Syrien. Ebenso werden in den europäischen Ländern Griechenland, Spanien und Italien Pistazien angebaut.
Inhaltsstoffe und Nährwert von Pistazien
Mit 2.428 KJ (518 kcal) je 100 g (ohne Schalen) besitzen Pistazien einen hohen Nährwert. Der Eiweißgehalt liegt bei 18 g und der Fettanteil bei 52 g; Kohlenhydrate sind mit 12 g vertreten und Ballaststoffe mit 10,6 g.
100 g Pistazien ohne Schalen enthalten folgende durchschnittliche Werte an Mineralstoffen und Vitaminen:
- Mineralstoffe:
- Natrium – 5 mg
- Kalium – 1020 mg
- Kalzium – 135 mg
- Magnesium – 160 mg
- Phosphor – 500 mg
- Eisen – 7,5 mg
- Zink – 1,4 mg
- Vitamine:
- β-Carotin – 150 µg
- Vitamin E – 5,2 mg
- Vitamin B1 – 0,69 mg
- Vitamin B2 – 0,20 mg
- Vitamin B6 – 0,25 mg
- Folsäure (B9) – 60 µg
- Vitamin C – 7 mg
Gesundheitliche Vorzüge von Pistazien
In traditionellen Heilsystemen, wie dem indischen Ayurveda oder der traditionellen chinesischen Medizin, zählen Pistazien zu den magenfreundlichen und mild wärmenden Speisen.
Ihr hoher Eiweißgehalt dient als guter Energielieferant und die großzügig enthaltenen B-Vitamine unterstützen sowohl die Muskeln als auch das Nervensystem.
Durch den regelmäßigen Verzehr lassen sich aufgrund ihres hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren die Blutfettwerte und somit der Cholesterinhaushalt verbessern.
Aus einer Studie der „Pennsylvania State University“ in den Vereinigten Staaten geht hervor, dass Pistazien dazu beitragen, die Blutgefäße zu entspannen und zu erweitern. Dies wirkt sich positiv auf den Blutdruck und das Herz-Kreislaufsystem aus.
Pistazien besitzen darüber hinaus einen niedrigen glykämischen Index. An Diabetes erkrankte Menschen können ebenfalls von den reichhaltig vorhandenen Ballaststoffen, den Antioxidantien, gesunden Fetten sowie den entzündungshemmenden Phytonährstoffen profitieren.
Gesundheitliche Risiken bei Pistazien
Pistazien neigen leicht zur Bildung von Schimmelpilzen. Werden Flecken, dunkle Stellen oder ein ranziger Geruch bemerkt, sollte der Verzehr vermieden werden.
Vorsicht: Alle ranzigen Lebensmittel sind giftig! Ranzige Fette entstehen durch Oxidation und sind Zellgifte. Gerade in der Schwangerschaft ist diesem Hinweis grundlegende Beachtung zu schenken!
Aus diesem Grund sollten Pistazien kühl und trocken gelagert sowie nach Anbruch zügig verzehrt werden. Vor allem in der Schwangerschaft eignet sich am besten frische Qualitätsware aus biologischem Anbau, da bei ihnen keine giftigen Pestizide verwendet werden.