Erdnüsse in der Schwangerschaft & Stillzeit

Erdnüsse sind für viele Personen als Knabberei gar nicht mehr wegzudenken. Doch darf man die leckeren Nüsse auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit konsumieren?

Erdnüsse sind in der Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich

Sofern keine bekannte Erdnussallergie vorliegt, ist der Verzehr von Erdnüssen in der Schwangerschaft und Stillzeit äußerst empfehlenswert.

Eine Langzeitstudie des „Boston Children’s Hospital“ in den Vereinigten Staaten ergab, dass Erdnüsse in der Schwangerschaft das Allergierisiko senken können.

Bei Kindern, deren Mütter bis zu viermal pro Woche Erdnüsse verzehrten, sank das Allergierisiko um 44 Prozent. Bei Kindern, deren Mütter noch häufiger Erdnüsse aßen, sank das Risiko sogar um satte 69 Prozent.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit besteht ein erhöhter Bedarf an Folsäure. Durch ihren äußerst hohen Anteil an Folsäure sind Erdnüsse gerade in der Schwangerschaft und Stillzeit zu empfehlen.

Die essenzielle Fettsäure Linolsäure, die vom Körper nicht eigenständig synthetisiert werden kann, muss zwingend über die Nahrung zugeführt werden.

Hierzu eignen sich Erdnüsse hervorragend. Ebenso bietet sich der hohe Magnesiumgehalt der Erdnüsse gerade für die Ernährung in der Schwangerschaft an.

Für Frauen, die selbst nicht allergisch auf Erdnüsse reagieren, gibt es somit keinen Grund, den Verzehr von Erdnüssen in der Schwangerschaft zu meiden.

Wissenswertes über Erdnüsse

Erdnüsse (Arachis hypogaea) zählen zur Familie der Leguminosen. Erdnüsse gehören nicht zu den Nüssen, sondern zu den Hülsenfrüchten.

Sie stammen ursprünglich aus den Anden in Südamerika und haben sich später als beliebte Ölfrucht über die gesamten Tropen und Subtropen ausgebreitet. Die ältesten bekannten Funde aus Peru werden auf annähernd 8.000 Jahre zurückdatiert.

Im Jahr 2017 wurden weltweit knapp 47 Millionen Tonnen Erdnüsse produziert.

Das weltweit größte Anbaugebiet liegt in der Volksrepublik China. Der zweitgrößte Produzent ist Indien, gefolgt von den Vereinigten Staaten, Nigeria, Sudan und Myanmar sowie Argentinien.

Inhaltsstoffe und Nährwert von Erdnüssen

Mit 2448 kJ (585 kcal) je 100 g (ohne Schalen) besitzen Erdnüsse einen ausgesprochen hohen Nährwert. Der Eiweißgehalt liegt bei 23,7 g und der Fettanteil bei 49,7 g. Kohlenhydrate sind mit 13,5 g vertreten und Ballaststoffe mit 8,0 g.

100 g Erdnüsse ohne Schalen enthalten folgende durchschnittliche Werte an Mineralstoffen und Vitaminen:

  • Mineralstoffe:
    • Natrium – 6 mg
    • Kalium – 658 mg
    • Kalzium – 54 mg
    • Magnesium – 176 mg
    • Phosphor – 358 mg
    • Eisen – 2,26 mg
    • Zink – 3,3 mg
    • Mangan – 2,08 mg
    • Kupfer – 0,67 mg
    • Selen – 7,5 µg
  • Vitamine:
    • Vitamin E – 6,93 mg
    • Vitamin B1 – 0,44 mg
    • Vitamin B2 – 0,1 mg
    • Vitamin B3 – 13,53 mg
    • Vitamin B5 – 1,4 mg
    • Vitamin B6 – 0,26 mg
    • Folsäure (B9) – 145 µg
  • Aminosäuren:
    • Arginin – 2,83 g

Gesundheitliche Vorzüge von Erdnüssen

Ihr hoher Eiweißgehalt dient als guter Energielieferant und die großzügig enthaltenen B-Vitamine unterstützen sowohl die Muskeln als auch das Nervensystem.

Mit ihrem außerordentlich hohen Magnesiumanteil zählen Erdnüsse zu den magnesiumreichsten pflanzlichen Nahrungsmitteln schlechthin.

Ausgesprochen erwähnenswert ist der hohe Gehalt an Arginin, einer semi-essenziellen Aminosäure.

Aufgrund ihres hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren können sie die Blutfettwerte und somit den Cholesterinhaushalt verbessern. Hierdurch wird ein positiver Effekt auf den Blutdruck und das Herz-Kreislaufsystem erzielt. Dies wurde in einer amerikanischen Studie der „Purdue University“ nachgewiesen. Gerade die wertvolle Linolsäure wird zum Aufbau und Erhalt der Zellmembranen benötigt.

Gesundheitliche Risiken bei Erdnüssen

Durchschnittlich 2 Prozent der Bevölkerung reagiert auf Teile der Erdnüsse allergisch.

Das allergene Potenzial von Erdnüssen ist im Verhältnis zu anderen Lebensmitteln vergleichsweise hoch. Dies liegt in der hohen Zahl an Erdnussallergenen begründet.

Die Symptome einer Erdnussallergie äußern sich unterschiedlich. Sie reichen von tränenden Augen, Nesselsucht, Magen- und Darmproblemen über Kreislaufbeschwerden bis hin zu Atembeschwerden.

Unter schlechten Lagerbedingungen können Erdnüsse von einem Schimmelpilz namens Aspergillus flavus befallen werden, der giftige Aflatoxine produziert. In den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union werden aus diesem Grund strenge Einfuhrkontrollen durchgeführt.

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