Ricotta während der Schwangerschaft

Zu den besonderen Herausforderungen einer Schwangerschaft gehört, dass die eigenen Gewohnheiten hinterfragt und geändert werden. Oft sind es Genussmittel, wie Käse, Fleisch- oder Gemüsesorten, die offene Fragen aufwerfen.

Wie sieht es mit dem Ricotta in der Schwangerschaft aus: Ist er für Schwangere eine Belastung? Da er zu den beliebtesten Käsesorten zählt, ist es nahliegend, dieser Frage auf den Grund zu gehen.

Darf man Ricotta in der Schwangerschaft essen?

Ricotta aus dem Supermarktregal können Schwangere ohne Einschränkung essen, da er aus pasteuristierter Milch hergestellt wurde. In der Schwangerschaft sollte lediglich auf Käse aus Rohmilch verzichtet werden, da diese im Gegensatz zu Ricotta zu schwach erhitzt wurden, um alle gefährliche Listerien abzutöten.

Was macht Ricotta Käse so besonders?

Diese spezielle italienische Käse-Variante ist im Grunde genommen ein Recycling-Produkt. Es geht hier allerdings um Wiederverwertung auf hohem Niveau, um etwaigen Missverständnissen vorzubauen: Zur Herstellung von Ricotta wird die Molke, die bei der Verarbeitung von Mozzarella oder Pecorino übrig bleibt, verwendet.

In der Molke befinden sich noch zahlreiche Proteine und Proteinverbindungen, die sich als Basis für eine weitere Käseherstellung eignen. Die besondere Herausforderung ist, dass verbliebene Eiweiß dazu zu bringen, noch einmal fest zu werden.

Mehrfaches Erhitzen sowie die Zugabe von kleinen Mengen Milch und Säure (zum Beispiel Zitronensäure) machen das Verfahren aufwendig und lohnenswert zugleich und zugleich für Schwangere sicher.

Das Ergebnis ist ein mild-süßlicher Frischkäse mit zahlreichen willkommenen Vitalstoffen und einem geringen Fettanteil. Ricotta wird aus Schaf-, Kuh- oder Büffelmilch gewonnen und ist in vielen unterschiedlichen Varianten in unseren Käsetheken zu haben.

Warum ist Ricotta so beliebt?

Um ehrlich zu sein, ist er nicht bei allen beliebt. Einige Käseliebhaber bevorzugen kräftige Sorten, mit einem hohen Fettgehalt als Geschmacksträger. Sie werden nur in Ausnahmesituationen zu einer der vielen Ricotta-Varianten greifen.

Für Viele ist der mild-neutrale Geschmack aber gerade das Besondere. Sie schätzen die Frische und die Vielfalt. Ricotta ist, je nach weiterer Verarbeitung in vielen unterschiedlichen Varianten zu haben, zum Beispiel:

  • Ricotta tipo dolce: ungesalzener Frischkäse mit bröseliger Struktur
  • Ricotta al forno: wird als „Ricotta-Torte“ noch einmal gebacken; ist bis zu 2 Monate haltbar
  • Ricotta secca: gesalzen und weiter gereift; lange haltbar und wird als Reibkäse verwendet.

In der traditionellen Form und auf traditionelle Weise produziert ist er vor allem auch die Basis für viele weitere süße und pikante Speisen. Hier gibt es wenig Geschmacksgrenzen, was gerade in der Schwangerschaft eine willkommene Eigenschaft eines Lebensmittels ist:

Von der Ricotta-Sauerkirsch-Creme (mit Sauerrahm und Vanillezucker zubereitet) bis zu Ricotta-Spinat-Taschen (aus Blätterteig beispielsweise) kann die Fantasie reichen.

Darum ist Ricotta für Schwangere kein Problem

Der Frischkäse wird von Fach- und Hausärzten nahezu uneingeschränkt empfohlen. Er überzeugt durch hervorragende ernährungsphysiologische Daten:

  • zahlreiche Mineralstoffe wie Calcium und Kalium,
  • wichtige Vitamine von A über E bis zu Vitamin-B-Varianten,
  • 175 kcal pro 100 Gramm.

Beim ursprünglichen Herstellung-Verfahren wird er, wie bei der Pasteurisierung, mehrmals erhitzt, damit es zur Verfestigung kommt. Ein Nebeneffekt des Verfahrens ist damit das mehrfach abgesicherte Entkeimen. Ein Infektionsrisiko, dass vor allem bei Rohmilch-Käsen zu beachten ist, ist für den Ricotta nicht gegeben.

Eine grundlegende Empfehlung für lange gereiften Käse ist, ihn ohne Rinde zu essen. Während der Reife können sich Keime an der Kruste ansiedeln und sind damit ein Risiko. In das Innere des Käses können sie allerdings nicht vordringen. Das gilt auch für die gereiften Ricotta-Variationen.

Bei Lagerung im Kühlschrank muss er während der Schwangerschaft nach 2-3 Tage aufgebraucht werden. Die zusätzlich verarbeiteten Varianten können bei geöffneter Packung auch länger haltbar sein.

Ricotta auch in der Stillzeit und für Babys?

Der besondere Frischkäse ist für stillende Müttern und Säuglinge kein Risiko. Auch Kleinkinder und Babys können ihn ohne Risiko versuchen, sobald sie damit beginnen am gemeinsamen Familienessen teilzunehmen.

Der Blick auf die Herstellerangaben ist auf jeden Fall empfehlenswert. In der modernen Produktion werden unterschiedliche Verfahren angewendet. In diesen Fällen ist es wichtig, wie bei allen Milchprodukten den Pasteurisierungs-Hinweis gezielt zu suchen. Damit sind Erkrankungsrisiken durch Listerien und Salmonellen ausgeschlossen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich an der PAT-Qualitätsmarke orientieren. Sie garantiert, dass der Käse aus Kalabrien kommt und in traditioneller Weise hergestellt wurde und somit durch die mehrfache Erhitzung keimfrei ist.

Bei Laktose-Unverträglichkeiten ist auch der Original-Käse kein empfehlenswertes Lebensmittel. Auch ein gesunder Frischkäse enthält Laktose und führt bei entsprechender Intoleranz zu Beschwerden.

Ricotta – vielseitiger Genuss auch in der Schwangerschaft

Der gesunde und beliebte Frischkäse hat einen Vorteil, der bisher nicht ausreichend erwähnt wurde: Er ist sehr gut mit vielen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Gewürzen kombinierbar.

Das macht Ricotta gerade in der Schwangerschaft besonders nützlich. Mit den richtigen Zutaten ist er für alle Gelüste gut gerüstet.

Ricotta ist damit eine starke und gesunde Basis für werdende und stillende Mütter. Für Babys ist er auf Grund des mild-neutralen Geschmackes ein guter Start in die Welt des Käse-Genusses.

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