Süßkartoffel in der Schwangerschaft & Stillzeit

Viele Frauen sind unsicher, ob die Süßkartoffel ihrem Kind schadet. Von der Knolle haben die meisten zwar gehört, dennoch ist sie hierzulande noch nicht in aller Munde. In der Tat ist über die exotische „Kartoffel“ wenig bekannt – nicht einmal, dass sie gar keine Kartoffel ist.

Darf man Süßkartoffeln in der Schwangerschaft essen?

Süßkartoffeln dürfen in der Schwangerschaft bedenkenlos gegessen werden, da Sie viele Vitalstoffe enthalten, welche für Schwangere wichtig sind. Sicherheitshalber sollte die Schale aber immer grosszügig entfernt werden, da sich darin das Solanin befindet, welches während der Schwangerschaft nicht konsumiert werden sollte.

Die Süßkartoffel gehört zu den Windengewächsen

Die Süßkartoffel zählt botanisch zu den Windengewächsen und nicht wie die heimischen Erdäpfel zu den Nachtschattengewächsen, die von Schwangeren vielfach gemieden werden.

In Punkto Inhaltsstoffe stellt sie aber jede Kartoffel in den Schatten! Die Süßkartoffel ist mit ihren Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen ein regelrechtes Vitalstoffpaket, das ganz auf die Bedürfnisse von Schwangeren und stillenden Müttern zugeschnitten ist.

Wie bei Mutter Natur bestellt! Die Süßkartoffel ist auch geschmacklich den meisten Kartoffelsorten überlegen und mit ihrem orangen bis violetten Fruchtfleisch ein regelrechter Augenschmaus.

Die Süßkartoffel gilt als Vitalstoffpaket in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft und während der Stillzeit benötigt der Körper über die normale Tagesdosis hinaus zusätzliche Nährstoffe.

Dazu zählen insbesondere die B-Vitamine Folsäure und Riboflavin sowie das Vitamin A und das Provitamin Beta-Carotin. Bei den Mineral- und Vitalstoffen benötigt der Körper vor allem ein Plus an Magnesium, Kalium, Calcium, Phosphor, Zink und Eisen.

Die Süßkartoffel bietet diese Nährstoffe wie kein anderes Lebensmittel in Hülle und Fülle:

Folat (Folsäure)

In der Süßkartoffel ist sehr viel Folat enthalten. Es ist die natürliche Form der synthetischen Folsäure, die in Tablettenform erhältlich ist.

Während der Schwangerschaft sorgt das Folat für die gesunde Entwicklung der Embryozellen und schützt Ihr Baby vor Missbildungen.

Aber auch während der Stillzeit sollten Sie auf eine ausreichende Zufuhr achten, denn das Folat sorgt für ein gesundes Wachstum Ihres Babys und für die Entwicklung seiner Gehirnzellen.

Vitamin A

Dieses Vitamin ist das A und O für Sie und Ihren Nachwuchs. Es stärkt das Immunsystem und sorgt für einen gesunden Aufbau von Zellen und Gewebe. Während der Stillzeit erhöht sich der tägliche Bedarf auf ca. 1,5 µg.

Kalium

In der Schwangerschaft kommt es bei jeder zehnten Frau zu erhöhtem Blutdruck. Damit Sie erst gar nicht in die Nähe der Grenzwerte von 140/90Hg kommen, können Sie mit einer ausreichenden Kaliumzufuhr vorbeugen – und das ist in der Süßkartoffel reichlich enthalten.

Kalium reguliert den Elektrolythaushalt, was sich positiv auf den Wasserhaushalt und damit auch auf den Blutdruck auswirkt.

Magnesium

In der Schwangerschaft benötigt Ihr Körper ein Extra an Magnesium. Ein Mangel macht sich schnell in Form von schmerzhaften Wadenkrämpfen bemerkbar.

Mit Süßkartoffeln können Sie diesen Bedarf leicht decken und die Muskulatur entspannen. Da Ihr Baby für den Aufbau seiner Knochen und Muskeln ebenfalls Magnesium benötigt, erhöht sich der Bedarf während der Stillzeit von 80 mg auf etwa 400 mg.

Antioxidantien

Diese wertvollen Pflanzenstoffe stärken das Immunsystem, was besonders während der Schwangerschaft von Bedeutung ist. Antioxidantien wie Anthocyane und Carotinoide wirken entzündungshemmend und binden freie Radikale und schützen Sie und Ihr Kind.

Bereits die kräftigen Farben der Süßkartoffeln lassen erkennen, was in ihnen steckt. Mit einem Beta-Carotin-Anteil von 8509 μg pro 100 Gramm, zählen die Süßkartoffeln zu den Top-Ten der Super-Gemüse.

Die Süßkartoffel – die Naturapotheke für Basenhaushalt und Verdauung

Übersäuerung und Verstopfung sind typische Beschwerden werdender Mütter, die mit der Einnahme von Präparaten gelindert werden können. Aber wer greift während der Schwangerschaft schon gerne zu Mitteln aus der Apotheke?

Besser ist es, sich in der Natur zu bedienen: Die Süßkartoffel hat alle Inhaltstoffe, die diesen Beschwerden entgegenwirken.

So kann der hohe Ballaststoffanteil Ihre Verdauung schnell in Schwung bringen. Während Verdauungsprobleme „nur“ Unwohlsein provozieren, kann ein gestörter Säure-Basenhaushalt langfristige Folgen haben.

Da die Gefahr einer Übersäuerung während der Schwangerschaft erhöht ist, benötigt Ihr Körper eine Extra-Portion an Vitalstoffen, um die Säuren zu neutralisieren. Wenn diese Nähstoffe nicht in ausreichender Menge zugeführt werden, greift er auf Reserven zurück, die sich in Knochen, Zähnen und dem Bindegewebe befinden.

Die Süßkartoffel kann als hochbasisches Gemüse dazu beitragen, Ihren Basenhaushalt auf natürliche Weise zu regulieren.

Was Sie beachten sollten

So gesund die Süßkartoffel auch ist, sollten Sie beim Verzehr der Schale etwas Vorsicht walten lassen.

Unter der Schale befinden sich zwar die meisten Nähr- und Ballaststoffe, aber auch das Solanin, das während der Schwangerschaft schädlich sein könnte. Ernährungswissenschaftler raten daher von einem Verzehr der Schale bis mindestens zur 35. SSW ab.

Kulinarischer Nachschlag

So reichhaltig die Inhaltsstoffe, so vielfältig sind die Möglichkeiten der Zubereitung. Hier können Sie die „Kartoffel“ beim Wort nehmen.

Kurzum: Sie können diese ebenso verarbeiten wie die „richtigen“ Kartoffeln. Sie können sie kochen, backen, pürieren oder frittieren. Aber der kulinarische Tausendsassa kann noch mehr.

Wenn Ihre Gelüste während der Schwangerschaft Kapriolen schlagen, können Sie die Süßkartoffel auch als Backzutat Zutat für Muffins oder Brownies verwenden.

Köstlich!

Süßkartoffeln sind auch die perfekte Nahrung für Ihr Kind. Am dem Alter von 6 Monaten können Sie das Gemüse in die Ernährung einbeziehen. Die leicht süßliche Kartoffel wird sicherlich schnell zu den „Lieblingsgerichten“ Ihres Nachwuchses gehören.

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