Maulbeeren – Herkunft und Erntezeit

Die Maulbeere gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt, doch bis sie in Deutschland ihren Siegeszug antrat, hat es einige Zeit gedauert.

Über viele Jahre wurde die Maulbeere in Deutschland vernachlässigt, doch jetzt ist sie wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Sie gehört inzwischen zu den Trend- und Powerfoods. Wo kommt die Maulbeere eigentlich her? Und wann wird die süße Frucht geerntet?

Die Maulbeere ist eine der weltweit ältesten Kulturpflanzen

Die Maulbeere ähnelt im Aussehen der Brombeere, doch ist sie mit der Brombeere nicht verwandt. Während die Brombeere zu den Rosengewächsen gehört, ist die Maulbeere ein Vertreter der Maulbeergewächse, denen sie den Namen gab.

Die Maulbeere ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Sie hat ihren Ursprung in Asien, wo sie bereits seit Jahrtausenden angebaut wird, da die Blätter der Maulbeere die Futtergrundlage der Seidenraupe sind.

Im Maulbeerbaum legen die Seidenraupen ihre Kokons ab. Wann genau die Maulbeere zum ersten Mal angebaut wurde, ist jedoch nicht bekannt.

Die Herkunft der Maulbeere ist aber nicht nur Asien zu suchen. Einige Arten haben auch eine nordamerikanische Herkunft. Es gibt schwarze, weiße und rote Maulbeeren. Ursprünglich gab es zwölf verschiedene Arten von Maulbeeren.

Sie waren früher ausschließlich auf der Nordhalbkugel der Erde beheimatet. Als Herkunft der weißen und schwarzen Maulbeere wird Asien vermutet, während die rote Maulbeere ihren Ursprung in Nordamerika hat. Die weiße Maulbeere stammt vorrangig aus Ost-China.

Der Weg der Maulbeere nach Europa und nach Deutschland

Die Maulbeere kam etwa im 12. Jahrhundert nach Europa, doch hatte sie zunächst keine besondere Bedeutung. Erst Friedrich Wilhelm I. entdeckte die Maulbeere für die Herstellung von Seide und sorgte dafür, dass sie sich auch in Deutschland verstärkt verbreiten konnte.

Die Tradition des Maulbeeranbaus für die Seidenraupenzucht wurde von Friedrich II. fortgeführt. Unter seiner Herrschaft erlebte die Kultur von Maulbeeren in Deutschland ihre Blütezeit.

Als Seidenstoffe aus dem asiatischen Raum zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland zu günstigen Preisen zu haben waren, lohnten sich der Anbau von Maulbeeren und die Seidenraupenzucht in Deutschland nicht mehr.

Die Seidenproduktion wurde fast vollständig eingestellt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs interessierte sich Adolf Hitler für den Anbau von Maulbeeren, um Seidenraupen für die Produktion von Fallschirmseide zu züchten. Allerdings wurde diese Idee kaum umgesetzt.

Inzwischen wurden die Maulbeeren als Superfood entdeckt und werden immer häufiger in deutschen Gärten angebaut. Es gibt inzwischen zahlreiche Züchtungen.

Die Erntezeit der Maulbeere

Der Maulbeerbaum gehört zu den wenigen Pflanzen, die gleichzeitig Blatt- und Blütenknospen ansetzen. Der Maulbeerbaum blüht von Mai bis Juni, doch gibt es auch Nachzügler.

Die Erntezeit beginnt zwei Monate nach der Blüte. Die Maulbeeren können also ab Juli geerntet werden. Es gibt jedoch auch einige Sorten, bei denen die Erntezeit schon früher beginnt.

Schwarze Maulbeeren werden später als weiße Maulbeeren geerntet. Maulbeeren können den ganzen Sommer über geerntet werden.

Die Erntezeit erstreckt sich bis in den September. Ihren idealen Reifegrad haben die Maulbeeren erreicht, wenn sie sich leicht vom Stamm lösen lassen. Die Ernte erfolgt nicht auf einmal. Wer einen Maulbeerbaum hat, kann den gesamten Sommer über ernten.

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